Sonntag, 21. Dezember 2008

GPS-Personenortung

Ungefähr 1000 Kinder gelten derzeit in Deutschland als vermisst -von der Schule nicht nach Hause gekommen, beim Spaziergang verschwunden, entführt. Hilfsverbände und Unternehmen bieten den Eltern Trost und helfen bei der Suche.

Wer Kinder hat, kennt diesen Alptraum: Sie sind in einem belebten Kaufhaus, lassen an der Kasse für eine Minute das kleine Kind aus den Augen und als Sie wieder hinschauen, ist es weg. Sofort spüren Sie Panik aufsteigen. Gut, wenn in diesem Moment der Wecker klingelt und Sie merken: Alles nur geträumt. Was als Urangst in allen Eltern schlummert, wird für einige Wirklichkeit. Das Kind verschwindet. Es kommt von der Schule nicht nach Hause. Es wollte nur kurz eine Freundin besuchen und kommt nie dort an. Für die Eltern bricht damit die ganze Welt zusammen. Neben der Polizei gibt es auch Initiativen, die bei der Suche helfen und den Eltern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Und viele Kinder werden tatsächlich wieder gefunden.

Die allermeisten Fälle der pro Jahr 50.000 gemeldeten verschwundenen Kinder in Deutschland werden innerhalb der ersten zwei Wochen aufgeklärt. Darunter sind etwa 700 Kinder, die von einem Elternteil unrechtmäßig dem anderen Elternteil weggenommen und verschleppt werden - der sogenannte Kindesentzug. Als dauerhaft vermisst gelten in Deutschland derzeit etwa 1000 Kinder und Jugendliche, einige sind schon seit mehreren Jahren verschwunden. Sie sind entweder abgehauen, weil sie Streit zuhause hatten, weil sie ein Abenteuer gesucht haben, an die falschen Freunde geraten sind oder weil sie Opfer eines Verbrechens wurden. Monika Bruhns, die Vorsitzende von Vermisste Kinder e.V., weiß, dass es eigentlich mehr Kinder sind, die verschwunden sind: "Manche Kinder, die dann in der Obdachlosenszene auftauchen, werden gar nicht erst gesucht." Von den Eltern nicht vermisst und daher nicht gemeldet.

Die Zahl der Vermisstenfälle oder Kindesentführungen ist in den letzten Jahren nicht gestiegen, hat sogar leicht abgenommen. Doch jeder einzelne Fall, der in den Medien berichtet wird, bestätigt die Urangst der Eltern. Am liebsten wollen sie dann die Kinder gar nicht mehr alleine aus dem Haus lassen. Das kann dem Nachwuchs allerdings auch schaden - wer ständig beschützt und behütet wird, lernt nie, Gefahren einzuschätzen und sich selbst zu schützen. Der Kriminalpsychologe Alfred Gallwitz hat eine Kinderfibel verfasst, die Eltern und Kindern Tipps gibt, wie sie Gefahren vermeiden können. Diese Fibel kann über den Verein Vermisste Kinder bezogen werden. Einen hundertprozentigen Schutz kann es nicht geben, auch wenn man alle Verhaltensregeln beachtet. Oft genug kommt der Täter oder Entführer aus dem persönlichen Umfeld des Opfers. "Die Kinder müssen lernen, auch vertrauten Menschen gegenüber eine gewisse Zurückhaltung zu haben, " sagt Monika Bruhns. "Aber es gibt kein Patentrezept."

In den USA läuft das Missing Children Programme der Supermarktkette Wal Mart in Kooperation mit dem National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) schon seit einigen Jahren erfolgreich. Nun hängen auch in den deutschen Einkaufsmärkten der Wal-Mart-Gruppe Glaskästen mit Suchfotos von vermissten Kindern. Durch die Mitarbeiter und Kunden wird eine breitere Öffentlichkeit gewonnen, die so zur Aufklärung des einen oder anderen Falles beitragen kann. Diese Aktion führt die Arbeit des Weissen Ringes e.V. und der Elterninitiative Vermisste Kinder e.V. fort, die sich schon seit Jahren um die Betreuung und Information betroffener Eltern kümmern. Die Hilfsvereine haben auf ihren Homepages im Internet die Bilder der vermissten Kinder ausgestellt und arbeiten international mit anderen Hilfsverbänden zusammen, um auch über die Grenzen hinweg Kinder aufspüren zu können.quelle:ptc-gps-ortung.de

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